1. Glattal Pokal, 10.11.12
Ein neues Turnier organisieren - was hatten wir uns da nur aufgehalst... Die Idee stammte ursprünglich von Christine, unserer Sponsoring- und Marketing-Beauftragten. Sie hatte völlig Recht, dass ihr in ihrem Ressort die Hände gebunden waren, wenn unser Klub keine Anlässe organisiert. Dass sie dann aber kurz nachdem wir uns der Herausforderung angenommen hatten, aus beruflichen Gründen aus dem Vorstand ausscheiden musste, stellte für den verbliebenen dreiköpfigen Vorstand des TTZ einen grossen Verlust dar. Und nun? Das Turnier war im Kalender eingetragen, jetzt wollten wir auch nicht mehr zurückkrebsen. Also ran an die Arbeit. Praktisch im Alleingang stampften Sabine und ich dieses Turnier schlussendlich aus dem Boden. Natürlich darf man die zwei Männer in unserem Hintergrund nicht vergessen, die so vieles für uns machten und uns immer unterstützten. Ohne Simon und Werner hätten wir es tatsächlich unmöglich geschafft. Aber erst mal der Reihe nach, das ganze beginnt mit der Suche nach einem geeigneten Saal. Früher war wohl nicht alles besser, aber in den Zeiten, als der TTZ noch seine Turniere im Dancers durchführen konnte, war das Ganze jedenfalls bedeutend einfacher. Saal, Musikanlage, Licht, DJ, Speeker, einfach alles automatisch vorhanden. Da waren die Vorraussetzungen jetzt ganz andere. Die DJ-Suche sollte mich später nämlich noch kurz vor die Verzweiflung bringen. Sabine hatte die tolle Idee unser Turnier im Saal des Doktorhauses durchzuführen. Dieser sollte frisch umgebaut im Herbst wieder zur Verfügung stehen. Mir war der Saal überhaupt kein Begriff, er war aber schon mal super gelegen, wollten wir doch gerne in unserer Umgebung bleiben. Vor einer halben Ewigkeit (in den 80er-Jahren) hatten dort auch schon Turniere stattgefunden. Ich versuchte aus alten Tanzzeitschriften Informationen darüber zu finden, aber scheiterte leider. Der Veranstalter-Klub gab es noch nicht einmal mehr und die wenigen Zeitzeugen, die ich darüber befragen konnte, erzählten mir von wunderschönen Atmosphäre bis schreckliche Landpomeranzen-Organisation einfach alles. Die Erinnerungen sind halt so unterschiedlich wie die Menschen. Aber egal, unser Turnier hatte nichts mehr damit zu tun, es hat mir bloss Spass gemacht, etwas in der schweizer Tanzgeschichte zu wühlen. |
Zum Glück hat mir Simon die ganzen graphischen Dinge, wie die Erstellung des Programmheftes abgenommen. Er hat sich auch bei der Sponsorensuche echt ins Zeugs gelegt und konnte zum Beispiel FUJIFILM an Land ziehen, die uns Postergutscheine für alle Finalistenpaare und Fotobuch-Gutscheine für alle Siegerpaare schenkten. Als ich dies vernahm, bin ich eine Viertelstunde durch die ganze Wohnung auf und ab gehüpft, so sehr habe ich mich darüber gefreut. Normalerweise muss man schon froh sein, wenn im Tanzsport irgendeine Apotheke eine Rheumacreme sponsert. Das jedoch war, meiner Meinung nach, mal etwas Besonderes und passte perfekt zu unserem Begrüssungsgeschenk, der Foto-CD mit den besten Erinnerungsfotos des Turnieres. Ich hoffe die Finalisten haben ihren Gutschein bereits eingelöst. Wählt euer ganz persönliches Lieblingsfoto und lasst es euch in Postergrösse zuschicken! Achtung, Gutscheine sind nur noch bis Ende März 2013 gültig!! |
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Ich war so begeistert über den Saal, jetzt mussten nur noch Zuschauer den grossen Saal füllen. Zu diesem Zweck wandte ich mich an die hiesigen Medien, stellte den Anlass in den Eventkalender der Gemeinde und konnte verschiedene Zeitungen aus der Region überreden, schon im Vorfeld des Turnieres einen kurzen Bericht als Vorschau abzudrucken. Liebe Veranstalter, ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man sich darum bemüht, dann schafft man es. Natürlich musste ich die Berichte selbst verfassen und dann auch noch jedem Blatt einen etwas anderen schicken, aber ich hatte mit Erfolg den Tanzsport in die lokalen Medien gebracht und mehrere Zeitungen haben danach einen prominenten Bericht über das Turnier veröffentlicht und zum Teil eigene Reporter und Fotografen geschickt. Zudem konnten wir das Walliseller Fernsehen Televista motivieren, einen tollen 8-minütigen Bericht in ihrem Monatsmagazin auszustrahlen. |
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Ihr könnt diesen übrigens unter www.televista.ch unter dem Videoportal -> 2012 -> November bis in alle Ewigkeiten anschauen. Es lohnt sich, der Bericht ist sehr schön gelungen! |
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Der Zeitplan stellte eine echte Herausforderung dar. Gerade einfach haben wir es uns mit diesem riesigen Programm auch nicht gemacht. Natürlich wollten wir unser Turnier für den Nachwuchs öffnen und selbstverständlich wollten wir auch bei der neuen Jugendtrophy mit dabei sein, man muss ja mit der Zeit gehen. Da ich schon seit Jahren versuche im Verband für die DC-Klassen zu kämpfen und immer wieder betone, wie wichtig die Integration des Breitensportes in unsere Turnierwelt ist, wollten wir unbedingt auch Latein DC und die K-Klasse bei den Erwachsenen in beiden Disziplinen anbieten. Daneben durften dann aber auch die Senioren nicht fehlen und so ergab sich das eine und andere und schwubbs hatten wir alle überhaupt möglichen Klassen mit dabei. Wenn man dann noch die vielen Doppelstart-Möglichkeiten bedenkt und die Umziehsituation für die 10-Tänzer möglichst optimieren will, dann wird man vor echte Probleme gestellt. Nicht zu vergessen, dass die Wertungsrichter auch mal Pausen brauchen, also muss man die Siegerehrungen zusammen bündeln, die Wartezeiten dürfen aber nicht zu lange werden, auf der andern Seite, dürfen zwei Runden nicht gleich aufeinander folgen. Erstens braucht das Schiedsgericht Rechnungszeit, andererseits die Tänzer eine Verschnaufpause. Deshalb muss man Kategorien verschachteln, aber natürlich nicht diejenigen, bei denen Doppelstarts möglich sind, und so weiter. Zum Glück kann man dann die Senioren- Klassen nutzen und dazwischen schieben. Richtig schlimm wird es, wenn sich kurzfristig Anmeldezahlen verändern und man noch Runden dazwischen drücken muss. |
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An diesem Tag durften wir mit Myrtha ihren Geburtstag feiern. Ich werde auch nicht mehr verraten, als dass es ein runder war. Es hat mich extrem gefreut, dass es mit unserem Zeitplan so hingehauen hat, dass sie teilnehmen konnte und danach noch genügend Zeit zum Feiern hatte. Isabelle vom DUZ Vorstand hatte mit Fotos von Simon ein schönes Fotobuch zusammengestellt und das Geschenk wurde an der Siegerehrung der Senioren 3 übergeben. Sie und Edi tanzten sich auf den fantastischen 2. Platz und holten sich den zürcher Kantonsmeistertitel. Myrtha ist für mich ein grosses Vorbild. Ich möchte in diesem Alter auch noch so flink über die Tanzfläche gleiten, hüpfen und tanzen können. Äusserst bewundernswert. |
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Um unser Turnier noch zusätzlich auf zu werten, konnten wir Jasmin von Moongloss gewinnen. Bei ihr konnten den ganzen Tag Termine zum Frisieren und Schminken gebucht werden und ihr zauberhafter Haarschmuck bewundert werden. Wir wollten auch ein Kinderschminken organisieren, aber leider nutzten noch nicht so viele wirklich das Angebot. Dabei sah doch unser Logo auf Simon's Schläfe super aus. Daneben hatten wir selbst einen kleinen Stand aufgebaut, wo man tolle Tanzfotos in Hochglanzbüchern anschauen oder am Computer durch unsere Homepage stöbern konnte. |
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Unsere Tanzszene hat lange Zeit unter der Spaltung und Entzweiung verschiedener Parteien gelitten. Paare waren gezwungen sich für die eine oder andere Seite zu entscheiden. Gift für unsere sowieso schon kleine Szene. Umso erfreulicher kam dann die Wende, als sich die Gegebenheiten im Weltverband diesen Herbst urplötzlich änderten und die Schweiz sofort nachziehen konnte. Welcher Klub wäre geeigneter als der TTZ, der immer in einer Position zwischen den Fronten ausharrte, das erste Wiederversöhnungsturnier zu organisieren? Schnell hatten einige unserer Kinderpaare ihre Lizenzen wieder gelöst und konnten somit gleich an unserem Turnier teilnehmen. Sehr erfreulich. Wir freuen uns auch auf viele weitere Turniere mit zusätzlichen Teilnehmern. Ich bin ja absolut davon überzeugt, dass es bei einer Annäherung und Wiedervereinigung der Szenen keine Verlierer geben kann. Denn auch unsere Paare dürfen mittlerweilen an anderen Turnieren teilnehmen. Davon konnte zum Beispiel das Swiss Open in Regensdorf 2012 bereits profitieren. Die ganze Arbeit im Vorfeld des Turnieres hatte sich gelohnt. Schade, dass Sabine, die auch extrem viel geschufftet hat, schlussendlich an diesem Tag aus gesundheitlichen Gründen gar nicht dabei sein konnte. Wir hatten eigentlich immer alles im Team organisiert, aber an diesem Tag musste ich mich kurzerhand selbst zur OK-Präsidentin ernennen. |
Den ganzen Tag über war ich da und dort, erklärte den Helfern, was zu tun war, rannte umher, um überall zum Rechten zu schauen, musste unvorhersehendes schnell entscheiden, die Presse begrüssen, Interviewpartner finden und auch mal kurzerhand zwischendurch die Fläche reinigen. Sprich, ich war seit 5 Uhr morgens unterwegs und ständig auf Trab. Auch Martin, mein Tanzpartner, war den ganzen Tag mit seinem Team am helfen und ermöglichte uns somit bezahlbare und köstliche Mahlzeiten anzubieten. Toll, dass es trotz all dem Stress doch noch geklappt hat, dass wir tatsächlich auch selbst am Turnier teilnehmen konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Helfer bereits so routiniert, dass langsam alles wie von selbst lief. Ich hatte schon einen Termin bei Jasmin zum Schminken abgemacht. Dies war meine Viertelstunde Hinsitzen, Zurücklehnen, Runterkommen, Entspannen und Fokussieren. Danach konnte es mit der Vorrunde losgehen. In der Zwischenrunde fühlten sich meine Beine extrem schwer an. Jetzt kam die ganze Erschöpfung der letzten Tage zurück, doch wir kämpften uns durch und freuten uns riesig, als es dann auch tatsächlich für das Finale gereicht hatte! Unser erstes Finale und dies am eigenen Turnier. Besser konnte es eigentlich gar nicht kommen und beflügelt vom Finaleinzug kam auch die Energie wieder zurück, wodurch sich der Final dann ganz locker tanzen liess. |
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Ich hatte euch noch die Geschichte der DJ-Suche versprochen, die mich an den Rand der Verzweiflung brachte. Wir wollten nicht unbedingt die szenenüblichen DJs anfragen, die zum Teil schon an mehreren anderen Turnieren auflegten. Doch dann gab es bei allen, die wir anfragten Terminkollisionen. Am Ende stand ich zwei Wochen vor dem Turnier noch immer ohne DJ da, was mich langsam aber sicher ziemlich nervös machte und mir schlaflose Nächte bescherte. Die Musikanlage hatten wir schon und auch die Musikdatenbank des Dancers durften wir benutzen, ich brauchte also nur jemanden, der mir das Ganze abspielte. Es war jedoch gar nicht einfach, jemanden davon zu überzeugen. Ich fragte auch viele Tänzer an, die aus irgendwelchen Gründen nicht mitmachen konnten, doch fehlgeschlagen.
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Erst als ich im Training Nemanja's Vater traf und ihn versuchte zu überreden mein DJ zu werden, sah ich einen Lichtblick am Ende des Tunnels. Ich fand die Idee gar nicht so schlecht, schliesslich war er an praktisch jedem Turnier mit dabei, kannte die Tänze, die Reihenfolge usw. und er hatte noch nichts besseres vor, hatte ja sowieso geplant, den ganzen Tag zu zu schauen. Ich fand's perfekt. Er hingegen lachte etwas ungläubig und leicht gequält über die Idee, doch ich zählte nun fest auf ihn. Er sollte schlussendlich zwar nicht mein DJ werden, aber trotz allem die Lösung meines Problems. Er wollte diesen Job tatsächlich nicht übernehmen und das verstehe ich auch, die Familie bot mir aber Nemanja's Bruder als Ersatz an. Super, Problem gelöst. Oli Baumann installierte die ganze Anlage und konnte den Turniermusik-Neuling tagsüber einlernen, so dass er am Abend alles perfekt alleine managen konnte. Ohne auch nur einen einzigen Fehler, spielte er immer den korrekten Tanz und stoppte den Paso zur rechten Zeit. Nach einem solch langen Tag als DJ kennt er jetzt bestimmt auch die Tänze in und auswendig. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die tolle geleistete Arbeit. |
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Und schon kamen die letzten Runden des Tages, die Zeit verging wie im Fluge. Ich glaube am Ende des Tages kann man sagen, dass uns der Turnierauftakt gelungen ist und es ein sehr schönes Turnier geworden ist. Ein voller Erfolg also. Nochmals ein grosses Dankeschön an alle Helfer, die im Vordergrund und im Hintergrund für das Gelingen des Anlasses gearbeitet haben und diesen Erfolg dadurch erst möglich gemacht haben. Damit wir unser Turnier beim nächsten Mal noch verbessern können sind wir für konstruktive Tipps offen. Es gibt immer Verbesserungspotenzial und es ist schlicht unmöglich, dass uns alles auffallen konnte. |
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