Freiwilligenarbeit - belohnt durch die Freude am Erfolg oder eher mit dem Kopf durch die Wand?
Der steinige Weg einer Idee bis an die Delegiertenversammlung
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Dann kam Ende Jahr die provisorische Einladung der Delegiertenversammlung des STSVs 2012 mit der Frist allfällige Anträge bis am 10.Januar einzureichen. Jetzt oder nie: ich wollte etwas bewegen, also setzte ich mich hin, las das Turnierreglement durch und versuchte meine Ideen als Anträge zu formulieren. |
In den Erläuterungen der Traktanden stand, Anträge hätten |
Die nächste böse Überraschung erhielten wir mit der definitiven Einladung zur Delegierten-Versammlung. Unser Antrag stand zwar auf der Traktandenliste, es wurde den Delegierten jedoch ausdrücklich empfohlen nicht darauf einzugehen. Eine Diskussion mit nachfolgender Abstimmung sollte schon im Keim erstickt werden. Man könnte ja denken wir hätten vorgeschlagen, die nächste SM kopfüber und auf dem Mars zu tanzen. Ganz so abwegig waren unsere Ideen jedoch nicht, darüber reden wollte man aber scheinbar mit den Delegierten nicht. Und dies, obwohl im Jahresbericht des Präsidenten folgendes steht: "Mitarbeit in einem Clubvorstand ist Freiwilligenarbeit. Freiwilligenarbeit wird nur durch die Freude am Erfolg entschädigt. Nach wie vor gilt es in den Vorständen Visionen zu entwickeln und umzusetzten, damit sich diese Freude einstellen kann"... Doch darüber konnten wir uns aber später den Kopf zerbrechen, jetzt ging es uns erst einmal um die Meinung der aktiven Tänzer. Es mussten ja nicht unbedingt alle gleich denken und vielleicht gab es noch weitere gute Verbesserungsvorschläge. |
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Unser Antrag beinhaltete eine Regelung der Durchführung der Siegerehrungen in einem normal üblichen Modus, die Durchführung einer Hoffnungsrunde ab einer tieferen Anzahl startenden Paare, eine Mittanzberechtigung der Seniorenkategorien in der jeweils tieferen Kategorie und die Austragung der Finals mit der maximal möglichen Anzahl (6) Paare. Um die Meinung der Anderen herauszufinden, lancierten wir eine Umfrage zum Thema und diese beinhaltete auch einen Punkt, wo jeder noch frei Vorschläge für die SM 12 anbringen konnte. Absolut gerechtfertigt erschienen uns Einwände, wie z.B. muss eine Siegerehrung im Reglement festgelegt werden? Wir hatten jedoch aus den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass, wenn man den Vorstand nicht festnagelt, Ideen mehr oder weniger unbearbeitet unter den Tisch gekehrt werden. So hatten wir schon letztes Jahr neue Ideen bezüglich der Förderung der Einsteigerpaare gefordert, damit diese nicht so schnell die Freude am Turniertanzen neben den guten Paaren wieder verlieren. Leider hat sich diesbezüglich nichts verändert, weshalb wir dieses Jahr unseren Vorstoss mit den Hoffnungsrunden versuchten. Unsere Umfrage konnte auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch ausgefüllt werden und schlussendlich hatten 53 Personen die Fragen beantwortet. Für die Delegierten stellte ich eine 4-seitige, mit schönen Diagrammen versehene, Zusammenfassung zusammen, damit sie auf den ersten Blick die Resultate der Umfrage sehen konnten. Beim Begrüssungs-Kaffee drückten wir also allen Anwesenden ein Exemplar in die Hand und konnten so wenigstens schon mal erreichen, dass die Delegierten bereit waren, den Antrag zu thematisieren. Nach einigen Diskussionen, die bereits in Details abzuschweifen drohten, kamen wir dann zur ersten Abstimmung, ob nun auf den Antrag eingegangen werden soll oder nicht. Das Ergebnis war: Ja. Immerhin. Der TTZ stellt schon etwas ein rotes Tuch dar, was bestimmte Personen des STSV-Vorstandes betrifft. So war auch die einzige Frage zu unserer Umfrage: wieviele der 53 Antworten kamen aus dem TTZ? Natürlich hatten einige die Umfrage anonym ausgefüllt, aber ich denke es waren nur ca. 10% TTZler, der Rest war breit über die Schweiz verteilt. |
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Weiter ging es mit einem Ordnungsantrag aus den Reihen der Delegierten, den Antrag nicht als „Auftrag an den Vorstand“ das Reglement sinngemäss zu ändern zu formulieren, sondern in eine „Anregung“ umzuwandeln, durch dessen Annahme dem Antrag leider der Wind aus den Segeln genommen wurde. Jetzt konnte man schon denken, damit hätte sich die Sache erledigt, doch jetzt kam noch jeder einzelne Punkt zur Abstimmung. Welcher sollte es doch noch schaffen, als Anregung angenommen zu werden? Die Antwort ist, die Siegerehrungen und die 6er-Finals, wohingegen es die Hoffnungsrunden und die Seniorenmittanzberechtigungen es nicht schafften. Für mich war dies eine sehr unbefriedigende Situation. Die heutige schrumpfende Anzahl Paare gründet nicht zuletzt in der fehlenden Förderung des Breitensportes und Einstieges in die Turnierwelt der vergangenen Jahre. Und man kann als STSV nicht einfach immer die Verantwortung an die Klubs weiterleiten, diese müssten halt neue Mitglieder generieren. Meiner Meinung nach sollte etwas für die tieferkategorigen Paare unternommen werden und dazu müsste man die Reglemente unserer Szene anpassen. Ich forderte also in einem weiteren Ordnungsantrag, dass der Vorstand Lösungen, wie ein C-Final (ein System, das in Dänemark gut zu funktionieren scheint) oder Hoffnungsrunden/ Sichtungsrunden zu erarbeiten. Dies begrüssten die Delegierten und so liegt der Ball diesbezüglich jetzt beim Vorstand. Die Zeit wird zeigen, ob da was geht.... |
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Für alle, die sich die Zeit genommen haben und bei unserer Umfrage ihre zusätzlichen Ideen aufgeschrieben haben, kann ich versichern, dass ich alles zusammengestellt habe und 1 zu 1 jedem Vorstandsmitglied schriftlich in die Hand gedrückt habe. Man kann nur hoffen, dass möglichst viele der Ideen auf etwas Anklang treffen. Nach einer 4-stündigen Sitzung und einigem Antrags-Ordnungsantrags-hin-und-her hatten wir dann endlich die Sitzung hinter uns und ich konnte mich von Olten direkt auf den Weg ans Volkiland-Turnier machen. |